Marsha M. Linehan: Begründerin der DBT

 

 

Marsha M. Linehan wurde am 5. Mai 1943 in Tulsa, Oklahoma geboren. Sie erkrankte in ihrer Jugend selbst an der Borderline-Persönlichkeitsstörung.

 

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Heute ist sie Professorin für Psychologie an der University of Washington in Seattle im US-Bundesstaat Washington sowie Leiterin eines Therapiezentrums für Borderline-Persönlichkeitsstörungen. Sie gilt als eine der Koryphäen auf dem Gebiet der Erkrankung. Aus ihrer eigenen Erfahrung heraus hat sie die Dialectical Behavioral Therapie gegründet. Sie wird als eine warmherzige und empathische Therapeutin beschrieben, die in hohem Maße die Eigenschaften verkörpert, die sie als die beiden Säulen der Therapie bezeichnet: "tiefes Mitgefühl" und "intuitives Wissen".

Radikale Akzeptanz

Ihrer Erfahrungen mit fernöstlicher Spiritualität entstammt eine dritte Säule, die eine Grundlage von einem zufriedenen, ausgeglichen Leben ist. Vom Benediktinermönch und Zenmeister Willigis Jäger ließ sich Linehan in die Kunst der Akzeptanz einführen, wird schließlich sogar selbst Zen-Meisterin.

 

Was ist Zen-Zenbuddhismus?

 

"Auf dem Weg ist man dann, wenn man nicht mehr herunterfallen kann." - Graf Dürckheim

 

Die Konzentration auf den eigenen Weg ist das Wesentliche im Zen-Buddhismus. Ziel ist es, Unabhängigkeit von weltlichem oder überweltlichem Einfluss zu erreichen, sich frei zu machen von Meistern und Gurus, von Büchern und Lehren.

 

Der Zen-Buddhismus ist unabhängig von der Meinung anderer - vor allem aber auch unabhängig von der eigenen Meinung.

 

Aus den Erfahrungen mit dem Zen-Buddhismus hat Marsha M. Linehan die Vorstellung von Wertschätzung und Bewertungsfreiheit mitgenommen. Es gilt, das Leben und sich selbst als Teil davon zu akzpetieren und die Realität so anzuerkennen, wie sie ist. Das ist kein einmaliger Vorgang, sondern es handelt sich um einen Schritt, den wir täglich neu wagen müssen. Dazu ist es notwendig, die Welt ganz ohne Bewertung zu beobachten und das Konzept von Gut und Böse fallen zu lassen.

Tiefes Mitgefühl

Wertschätzung ist eine grundsätzliche Haltung, die Respekt ausdrückt, auch Wohlwollen und Anerkennung.

 

Was wir bei anderen suchen ist eben diese Wertschätzung. Zu sehen, der andere schenkt mir ein paar Minuten echter Aufmerksamkeit, seine ehrliche Anerkennung, und sein Feedback ist freundlich und wertschätzend. jede freundliche Geste ist ein gutes Gefühl.

 

Wenn wir in der Lage sind, eben genau diese Wertschätzung uns selbst gegenüber zu leben, kommen wir ins Mitgefühl für das eigene Ich und damit in ein sanfteres, ausbalanciertes Leben.

Intuitives Wissen

Aus dem Zusammenspiel von Gefühl und Verstand erwächst das Wissen, um den richtigen Skill zur richtigen Zeit einzusetzen. Irgendwann sollen so Achtsamkeit gegenüber sich selbst sowie eine gute Selbstfürsorge selbstverständlich werden. Das ist die Grundlage, um den eigenen Wert zu wahrzunehmen und darauf basierend findet sich ein neuer Umgang mit der Welt.

Wertfreiheit

Der objektive, neutrale, wertfreie Umgang mit sich selbst stellt einen auf eine Stufe mit der Außenwelt. Es möglicht den Umgang mit anderen Menschen auf Augenhöhe. Wir sind weder schlechter noch besser als andere sondern einfach nur "wir selbst". Und so ist letztendlich das Ziel von DBT die Hinführung zur Authenzität, die Stärkung des eigenen Ichs, das sich selbstbewusst, aber eben auch mitfühlend, in der Welt behaupten kann.




Artikel über M. M. Linehan

Bücher von M. M. Linehan