Die Rolle der Angehörigen


Unter Angehörige fallen nach meinem Dafürhalten nicht nur Familienmitglieder sondern jeder, der in eine wie auch geartete Beziehung mit einem Betroffenen einer Persönlichkeitsstörung tritt.

 

Ich persönlich bin dankbar um jeden, der bereit ist, sich eingehend mit dem Thema zu beschäftigen und sich bemüht, Verständnis für die Erkrankung zu finden. Denn nur so ist langfristig eine Heilung für den Borderline-Betroffenen überhaupt möglich. Wo ich immer wieder auf Unverständnis und Misstrauen treffe, kann ich keine Sicherheit aufbauen, die so entscheidend wichtig für einen positiven Weg ist.

 

Therapie alleine ist nicht das Allheilmittel. Angehörige können und sollten verlässliche, vertrauensvolle Unterstützung an der Seite des Betroffenen sein und zum Verbündeten werden. Das ist keine leichte Aufgabe und leider werden Angehörige da heute vielfach auch allein gelassen. Eine Einbindung in die Therapie ist kaum vorgesehen. Es gibt kurzfristig Beratung, wobei der Patient da natürlich auch boykottieren kann.

 

Unterstützung gibt es trotzdem. In Selbsthilfegruppen tauscht man sich mit "erfahrenen Angehörigen" aus, welche Art der Hilfestellung sie als gewinnbringend erlebt haben und wie man mit emotionalen Ausbrüchen umgeht. Wichtig ist auch, dass man etwas über Selbstschutz lernt. Das Aufreiben in der Beziehung bringt keinem was und tatsächlich muss für den Angehörigen ebenso wie für den Betroffenen Selbstwert und Abgrenzung im Mittelpunkt stehen. Der Angehörige kann sogar eher an diesem Punkt Vorbild sein.

 

 

Gesunde Verhaltensweisen

 

Bei der Borderline-Erkrankung spricht man nicht umsonst von einer Persönlichkeitsstörung. Man hat es mit einem Menschen zu tun, dessen Verhaltensweisen oft irrational sind. Dies erlebt der Betroffene ebenso verwirrend wie der außenstehende, aber er kann sein Verhalten nicht kontrollieren und stürzt immer wieder in die gleichen Fallen. Wichtig ist, dass man sich nicht dazu verleiten lässt, sich auf die Ebene der Krankheit ziehen zu lassen. Je mehr es gelingt, mit den gesunden Anteilen zu interagieren, umso mehr Raum können diese einnehmen.

 

Verständlicherweise spielen in einer solchen Beziehung oft Schuldgefühle eine Rolle. Gerade in der Eltern-Kind-Beziehung, ist Borderline doch eine Erkrankung, deren Anfang in der frühen Kindheit steht. Und im späteren Erwachsenenalter, bei Partnern, Freunden kommt es schnell zum Gefühl der Hilflosigkeit, weil man helfen möchte, aber nicht durchdringen kann. Neben Schuldgefühlen spielt natürlich auch Ärger eine große Rolle. Das führt zu Überlastung und letztendlich zu Erschöpfung. Auch Unlust gegenüber der Beziehung.

 

Um solche Probleme aufzufangen, können Selbsthilfegruppen für Angehörige eine wichtige Unterstützung sein.

 

Holen Sie sich professionellen Rat

 

Es ist durchaus möglich, mit einem Therapeuten kurze Beratungseinheiten auszumachen. Wenn sie gesetzlich versichert sind, übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrer Versicherung über die Konditionen.

 

Fragen Sie den Therapeut zunächst, ob er sich mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung auskennt. Und erklären Sie dann, dass es Ihnen darum geht, Ihren Anteil an der Beziehung zu beleuchten und neue Wege für ein entspannteres Miteinander zu finden. Auch der Umgang mit Krisen kann erlernt werden, sodass sie im Fall eines Zusammenbruchs des Patienten starker Partner an seiner Seite sein können.

 

Mit Geduld und Spucke

 

Zeigen Sie Geduld mit dem Betroffenen. Erinnern Sie sich stets daran, dass die Borderline-Störung eine Erkrankung ist. Es ändert sich nichts über Nacht. Es ist ein steter Prozess. Es reicht nicht, manche Dinge fünf mal oder zehn mal zu sagen und auch nicht, sie hundert mal zu wiederholen. Es ist ein Lernprozess aus der Erfahrung heraus. Und dabei ist Beständigkeit enorm wichtig.

 

Versprechen Sie nur Dinge, die Sie auch halten können. Lernen Sie, Ihre eigene Kraft einzuschätzen und für sich selbst zu sorgen. Die Borderline-Persönlichkeitsstörung hat etwas mit Grenzenlosigkeit zu tun. Sie können von niemandem das Einhalten von Grenzen erwarten, wenn Sie das selbst nicht schaffen und nicht als Vorbild vorangehen.

 

Borderline bringt viele Einschränkungen mit sich, unter denen die Betroffenen bereits genug leiden. Unsicherheiten gegenüber Menschen sind real. Körperliche Missempfindungen und Krankheitsängste sind real. Man unterstellt Borderline-Betroffenen oft ein manipulatives Verhalten. Ich will das nicht in Abrede stellen, gebe aber auch zu bedenken, dort wo Leid übersehen wird, wo man einen Menschen nicht ernst nimmt, greift er nicht selten zum Mittel der Dramatik.

 

Eifersucht ist häufig ein großes Thema in Beziehungen zu Borderline-Betroffenen. SIE wissen, man kann Ihnen vertrauen, der Rest der Welt mag wissen, Ihnen kann man vertrauen. Betroffene haben ein tiefes Misstrauen gegenüber der Welt. Ihnen fehlt das Urvertrauen. Und damit kämpft man sehr oft mit der Angst vor Verlust und gleichzeitig der verzweifelten Suche danach diese Angst zu beenden. Das machen Borderline-Betroffene, indem sie ihre Annahme, kein Mensch ist vertrauenswürdig, bestätigt sehen wollen. Sie provozieren, sie testen. Da braucht es unglaublich viel Geduld und eine starke Persönlichkeit, um sich dem zu stellen.

 

Ziehen Sie Ihre Grenzen, aber wenden Sie sich nicht ab. Egal wie abweisend der Betroffene sich verhält. Gerade in diesen Momenten braucht man Verlässlichkeit.

 

ABC Gesund - ein Skill auch für Angehörige

 

Lernen Sie die Grenzen Ihrer eigenen Belastbarkeit kennen. Und sorgen Sie für sich selbst. Verlieren Sie Ihre eigenen Interessen nicht aus den Augen. Wichtige Punkte der Selbstfürsorge, um die eigene Verwundbarkeit zu reduzieren und auch in Krisensituationen souverän bleiben zu können.

 

Im DBT-Training wird viel Wert auf Achtsamkeit und Stresstoleranz gelegt. Nur eine gesunde Basis ist eine stabile Plattform. Tun Sie sich was Gutes und pflegen Sie die Kontakte nach außen. Unternehmen Sie etwas mit Freunden auch mal außerhalb der Beziehung. Das darf sein und ist wichtiger Bestandteil einer guten Partnerschaft, sich immer wieder auch als selbständiges Individuum zu erleben.

 

Bauen Sie sich ein Kompetenz-Netzwerk auf. Wenn der Betroffene es zulässt, lassen Sie sich in die Behandlung mit einbeziehen. Reden Sie mit den Ärzten und Therapeuten, was Sie tun können. Auch der Sozialpsychiatrische Dienst ist ein guter Ansprechpartner, Selbsthilfegruppen bieten Unterstützung und wenn Sie sich völlig überfordert fühlen, dürfen Sie sich ebenfalls Hilfe beim Therapeuten holen.

 

 

Gut gemeint ist schlecht gemacht - die Crux an Ratschlägen

 

Die Innenwelt eines Borderline-Betroffenen ist ein Chaos, für ihn selbst kaum nachvollziehbar und verständlich. Es ist ein Ort der Bedrohung. Nicht umsonst habe ich an anderer Stelle das Bild vom Wildwasser-Rafting benutzt. Wer sich in Kanu in Hochanspannung versucht, sein Leben zu retten, braucht niemand, der über die Technik plaudern will. Der braucht im Zweifelsfall jemand, der anpacken kann.

 

Raten Sie dem Betroffenen nicht, „sich zusammenzunehmen“. So unverständlich es für Sie sein mag, das Leben des Erkrankten ist geprägt von der Suche nach Möglichkeiten, Druck zu reduzieren. Und wenn keine hilfreichen Skills vorhanden sind, muss man zwangsläufig auf schädliche Skills zurückgreifen. Also ist hier wieder Geduld gefragt und die Eigenschaft, den Patienten auf seinem Weg Mut zu machen, ihn zu begleiten. Zeigen Sie an der Stelle Unterstützung, wenn der Erkrankte Eigeninitiative zeigt.

 

Verschieben Sie Entscheidungen!

 

Borderline-Betroffene sehen in ihren schlechten Phasen die Welt verzerrt. Da fallen oft Worte, die so nicht gemeint sind. Es werden Entscheidungen getroffen die man nur kurze Zeit ganz anders bewerten würde. Wenn jemand in Hochspannung ist, ist er nicht mehr er selbst.

 

Lassen Sie wichtige Entscheidungen ruhen und kommen Sie in ruhigen Momenten darauf zurück. Geben Sie dem Betroffenen immer etwas Zeit. Gerade große Entscheidungen führen zu Stress, durch den die Spannung steigt und dann ist man auf einer Ebene, in der die Wahrnehmung durch ein zu viel an Gefühlen gefärbt ist. Im positiven wie im negativen Sinn.

 

Selbstverletzung

 

 

Es ist ein schwieriges Thema, zu dem ich hier nur meine persönlichen Gedanken mitgeben kann, keine fachliche Meinung.

 

Mir persönlich hat es immer geholfen, Selbstverletzung neutral als Druckabbau einzusortieren. Es ist natürlich eine extreme Form und jeder würde sich wünschen, es gäbe einen schnellen und einfachen Weg, um von der Selbstschädigung weg zu kommen. Was wir Betroffenen nicht noch zusätzlich brauchen können, sind Schuldgefühle.

 

Wenn ich es anders machen könnte, würde ich es anders machen!

 

Man kann lernen, aus diesem fatalen Kreislauf rauszukommen und es ist alle mal besser, das Augenmerk darauf zu lenken, als sich damit auseinander zu setzen, wie schlimm das doch alles ist.

 

Wenn es passiert ist, braucht der Betroffene zunächst Erste Hilfe. So wie man bei einem offenen Beinbruch auch nicht erst darüber eine Rede hält, wie dumm es ist, einen Abhang mit dem Fahrrad runter zu heizen.

 

Und die gute Nachricht ist doch: Der Druck ist erst mal geringer!

 

Dann muss man ihn ja nicht gleich wieder hochtreiben, indem man in die Bewertung geht und Schuldgefühle nach oben holt. Die Gründe für SVV, die Schwere von SVV, all das gehört in die Therapie und in die Hände eines erfahrenen Therapeuten, der das sensible Thema entsprechend auffangen kann, ohne dabei gleich wieder den Druck so aufzubauen, dass neuer Schneidedruck entsteht.

 

Wo Schmerz und Leid ist, braucht es Trost. Verständnis. Und hier meine ich mit Verständnis eben nicht, dass man es gut heißen soll. Sehr viel mehr geht es darum, dass der Betroffene gesehen werden will, in seinem Leid, in seinem Schmerz. Der seelische Schmerz, die Angst, all das, was den Druck aufgebaut hat. Sorgen Sie dafür, dass der Angehörige eine Chance hat, wieder runter zu kommen. Und die beste Methode ist immer zu fragen: Was brauchst du jetzt in diesem Moment? Wie kann ich dir jetzt helfen?

 

Die eigene Grenze ziehen

 

Bei allem Verständnis, was es braucht, natürlich darf Ihre eigene Grenze dabei auch nicht übersehen oder gar verloren gehen. lch persönlich halte es für wichtig, in ruhigen Momenten mit dem Angehörigen gemeinsam klare Regeln aufzustellen. Überlegen Sie sich, was Sie mittragen können und was Sie nicht mehr akzeptieren können. Verhandeln Sie mit dem Betroffenen aus, wie weit Sie ihm entgegen kommen können.

 

Bei solchen Verhandlungen geht es auch darum, was beide Seiten dazu beitragen können, dass der Druck erst gar nicht so hoch steigt. Sie sind da nicht hilflos. Sie können Angebote machen.

 

Suizidgedanken

 

Noch heikler als Selbstverletzung sind Suizidgedanken und -versuche. Beides sind Tabuthemen und mir erscheint wichtig, gerade beim Thema Suizid aus dem Schweigen auszubrechen.

 

Es war für mich eine große Hilfe, offen darüber sprechen zu können. Das gilt natürlich gerade im therapeutischen Rahmen, aber auch gegenüber den Angehörigen erleichtert es, wenn man ehrlich über seine Gefühle reden kann.

 

Wenn Sie darüber reden, bleiben Sie bei sich, bei Ihren Gefühlen, Ihren Ängsten, vermieden Sie Vorwürfe, das Auslösen von Schuldgefühlen. Im DBT-Training lernen wir validierende Kommunikation. Hören Sie zu, nehmen Sie Ihr Gegenüber wahr. Zeigen Sie, dass Sie verstanden haben, was gesagt wurde: "Ich nehme wahr, welche Angst und welchen Schmerz du haben musst, um solche Gedanken zu haben." Zeigen Sie Mitgefühl. So machen Sie den Kampf gegen die Hoffnungslosigkeit zu einem gemeinsamen Kampf.

 

Treffen Sie gemeinsam Notfallvorbereitungen. Um in einem solchen Moment starker Partner sein zu können, brauchen Sie Sicherheit. Was können Sie tun, um diese Sicherheit zu erreichen? Sie dürfen und müssen auch dem Betroffenen dabei Verantwortung übertragen.

 

Zum Beispiel kann es eine Vereinbarung sein, dass der Betroffene Suizidgedanken grundsätzlich direkt in der Therapie anspricht.

 

Oder man kann vereinbaren, dass der Betroffene Sie auffordert, mit ihm in die Klinik zu fahren, bevor er sich etwas antut. 

 

Solche gemeinsamen Maßnahmen müssen individuell ausgehandelt werden, damit sie innerhalb der Beziehung zu einer Vertrauensgrundlage werden können. Wichtig: überfordern Sie sich beide nicht. Es lässt sich nachjustieren. Versprechen Sie, was Sie halten können!


Gemeinsam stark

Mögliche Anlaufstellen für Angehörige von psychisch Kranken


Das SeeleFon

Bundesweite Telefon- und Emailberatung des Bundesarbeitskreises der Angehörigen psychisch Kranker (BApK).

 

0 18 05/95 09 51

Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen

Ziel des BApK e. V. war und ist bis heute die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen und die gesellschaftliche und rechtliche Gleichstellung von somatisch und psychisch erkrankten Menschen. Grundvoraussetzung dafür ist eine optimale, an die individuellen Bedürfnisse der Erkrankten angepasste und auf dem neuesten Stand der Forschung basierende psychiatrische und psychosoziale Versorgung, die sowohl Patienten als auch Angehörige ernst nimmt. Daher engagiert sich der BApK e. V.  für ein von den Krankenkassen finanziertes, niederschwelliges, gemeindenahes und vernetztes Versorgungsangebot.

Sozialpsychia-trische Dienste

Der SpDi bietet Beratung und Unterstützung für Betroffene von psychischen Erkrankungen, sind aber gleichzeitig auch Ansprechpartner für Angehörige.

 

Die Art der Unterstützung ist unterschiedlich. Im Mittelpunkt stehen zunächst die Gespräche. Man erfährt, welche Angebote es vor Ort gibt. 

 

Häufig ist der SpDi für Einzelbetreutes Wohnen zuständig und vermittelt Sozialpädagogen, die vor Ort in den Familien regulierend eingreifen können.

Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener

Der Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener (BPE) bietet weitere Adressen von Selbsthilfegruppen und -verbänden, die sich mit psychiatrischen Erkrankung beschäftigen.


Krisendienst

Im Fall von Selbstmordgedanken kann man sich an den Krisendienst wenden. Entweder man ruft an oder geht direkt dorthin. Auch Angehörige können dort Unterstützung bekommen.



Borderline Selbsthilfe

Ob es direkt Selbsthilfegruppen für Angehörige von Borderline-Betroffenen gibt, ist von Ort zu Ort unterschiedlich und kann bei den Koordinationsstellen der Selbsthilfe erfragt werden.

 

Meistens gibt es eine Gruppe allgemein für Angehörige von psychisch erkrankten und dort trifft man meistens auch auf Menschen, für die Borderline ein Thema ist. Auf der Seite vom Bundesverband der Angehörigen psychisch Erkrankter kann man nach der passenden Gruppe suchen.

 

Man sollte das nicht unterschätzen, denn oft erfährt man dort nicht nur wichtiges für das Zusammenleben mit dem Erkrankten, es gibt auch einen Wissenschatz über rechtliche Seiten, über einfühlsame Ärzte und Therapeuten, und über die Qualität der hiesigen Psychiatrie.

Der Borderline-Trialog

Der Trialog ermöglicht den Austausch zwischen Betroffenen, Angehörigen und medizinischem Fachpersonal, sodass alle Perspektiven ihren Raum finden und darüber neue Wege für den wertschätzenden Umgang miteinander gefunden werden können.


Borderline im Netz

Ich möchte auf eine Seiten im Netz hinweisen, da dort ein reger Austausch zwischen einerseits Betroffenen und andererseits Angehörigen stattfindet. Dieses gemeinsame Gespräch aus unterschiedlichen Perspektiven kann sehr fruchtbar sein. Man spricht von der Stellvertreterpostion. Was ich mit dem Familienmitglied nicht besprechen kann, darüber kann ich mich leichter mit einem anderen Betroffenen (oder die Betroffenen eben mit Angehörigen) austauschen und so wird mir vieles verständlicher. 

Eine weitere Seite, die mir im Verlauf meiner Recherche positiv aufgefallen ist, stammt von einer Fachfrau, die sich ausgiebig mit dem Thema Selbstverletzung beschäftigt hat und über ihre Homepage versucht, neutral aufzuklären, wie es zu einem so drastischen Verhalten kommen kann.

Dr. Doris Wolf richtet auf ihrer Homepage das Augenmerk auf die Schwierigkeiten, die eine psychische Erkrankung eines Familienmitglieds für die ganze Familie darstellt. Sie gibt Tipps und Unterstützung beim Umgang mit Suizid.

Buchtipp für Angehörige

Es gibt eine Reihe von Büchern aus der Sicht der Fachwelt sowie aus der von Betroffenen, die sicherlich lesenswert sind und einige davon werden sicher im Lauf der Zeit ihren Weg in meinen Blog finden. An der Stelle möchte ich  jedoch auf ein Buch aufmerksam machen, das einen anderen Aspekt betrachten.

 

Es wendet sich an Mitarbeiter der Psychiatrie und bietet demnach eine andere Sicht auf die Arbeit mit Angehörigen. Manchmal kann es recht interessant sein, was die Gegenseite von einem erwartet.

 

Angehörige in der Psychiatrie

Edith Scherer, Thomas Lampert 

 

Angehörige in der Psychiatrie (eBook)

 

152 Seiten

Preis: 14,99 €

erhältlich als eBook

 

 

Angehörige sind längst im psychiatrischen Alltag angekommen, aber die konkrete Arbeit mit ihnen fordert professionell Tätigen einiges ab: eine klare Haltung, einen konstanten Perspektivwechsel und Sicherheit im kommunikativen Umgang.

 

Vorurteile und Vorbehalte gegenüber Angehörigen als Mitverursacher von Störungen sind immer noch groß und verstärken die Unsicherheit im Umgang mit Familienmitgliedern, Partnern oder engen Vertrauten. Gefühlte Defizite und wenige qualitative Standards in diesem Arbeitsbereich sorgen für Unsicherheiten bei der Kommunikation von Bedürfnissen und Absprachen, gerade im Mehrpersonensetting.

 

Das Buch bietet grundlegende Hilfe: Es formuliert praxisbewährte Leitlinien für den Arbeitsalltag, arbeitet systemische Grundlagen ab und widmet sich in einem Extrakapitel dem Thema »Kinder als Angehörige«.