Wer hat eigentlich alles Borderline? Und wie funktioniert es?

Borderlinern Sie noch oder spinnen Sie schon?


Diagnosekriterien

Für eine Diagnose nach dem ICD-10 (siehe unten) müssen fünf von sieben Kriterien gegeben sein:

  •  deutliche Tendenz, ohne Berücksichtigung von Konsequenzen impulsiv zu handeln 
  • wechselnde, instabile Stimmungen
  • geringe Fähigkeit zur Vorausplanung
  • mangelnde Selbstkontrolle
  • intensives ärgern kann zu oft gewalttätigem und explosiblem Verhalten führen
  • explosives Verhalten oft dann, wenn impulsive Handlungen von anderen kritisiert oder behindert werden
  • Neigung zur Selbstverletzung

 


DBT ist nur eine mögliche Therapieform, die direkt auf Borderline zugeschnitten wurde. Es gibt eine Reihe weiterer Konzepte.



So fühlt es sich an

Borderline kommt aus dem englischen und bedeutet Grenze. Tatsächlich fühlt es sich wie ein ewiges Spiel mit dem Abgrund an. Hin und her geworfen zwischen extremen Gefühlen, sich überschlagenden Gedanken und dem ewigen Chaos der Stimmungen, ist das Leben immer irgendwie ein Balanceakt. Die Sehnsucht nach Nähe liefert sich mit der Angst davor ein Seilziehen. Bedroht von einem Blick ins leere Ich, bleibt man oft angstvoll zurück. Wo es einerseits wie in einem Vulkan brodelt, scheint das Chaos andererseits nicht fassbar. 

 

Borderline - eine permanente Überforderung voller Unsicherheiten.


Borderline - Wildwasserrafting

... auf dem Fluss des Lebens


Psychische Störungen nach dem IDC 10

Psychische Störungen werden anhand des ICD – 10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) und dem DSM IV (Diagnostisches und Statistisches Manual für psychische Störungen der American Psychiatric Association) klassifiziert.

 

Danach ist die Borderline-Persönlichkeitsstörung ein Subtyp der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung des impulsiven Typs, welche durch das ICD -10 folgendermaßen definiert wird:

 

„Die spezifischen Persönlichkeitsstörungen umfassen tief verwurzelte, anhaltende Verhaltensmuster, die sich in starren Reaktionen auf unterschiedliche persönliche und soziale Lebenslagen zeigen. Dabei findet man gegenüber der Mehrheit der Bevölkerung deutliche Abweichungen in Wahrnehmung, Denken, Fühlen und in Beziehungen zu anderen.

 

Solche Verhaltensmuster sind zu meist stabil und beziehen sich auf vielfältige Bereiche von Verhalten und psychischen Funktionen. Häufig gehen sie mit persönlichem Leiden und gestörter Funktionsfähigkeit einher.“